von Gunda
Vor ein paar Tagen hatten wir wieder so einen für uns unverständlichen Zettel im Briefkasten. Thomas zeigt sowas, soweit es keine Werbung ist, immer dem Sekretär bei der Arbeit. Der ruft dann jedesmal sofort bei der Firma an und fragt nach Details. So auch diesmal. Herr Umezawa sollte um 9h kommen, und wir sollten ihn fragen, ob er auch wirklich Herr Umezawa ist. (Hab ich nicht gemacht; das war mir irgendwie komisch. Aber für Deutschland finde ich das eine gute Idee.)
Klingeln mußte der Herr dann heute morgen gar nicht, denn er kam mit seinem Moped gerade angeknattert, als Thomas das Haus verließ und ich zum Winken auf dem Balkon stand. Da wir die einzigen Ausländer weit und breit sind, konnte er mich gar nicht verfehlen und grüßte mich schon von unten.
Erst hat er draußen am Gaszähler was geguckt und gemessen, ob alles dicht ist, dann kam er rein. (Ich finde es immernoch toll, daß alle Handwerker hier automatisch beim Betreten der Wohnung die Schuhe ausziehen.) Bestimmt bekommt der nicht oft Wohnungen von Ausländern von innen zu sehen; jedenfalls hat er sich (natürlich versteckt und sehr dezent) interessiert umgeguckt. In der Hand hatte er etwas, das ich zuerst für ein Funkgerät hielt. Es knackte und summte auch. Aber als er mit der "Antenne" an unserem Gasanschluß am Herd entlangfuhr, machte diese Vermutung keinen Sinn mehr. Also war es wohl doch ein Meßgerät... Mit dem ist er sörgfältig alles abgegangen. Dann mußte ich einen Zettel unterschreiben. (Thomas hatte mir sein Hanko, seinen Unterschriftstempel, dummerweise nicht dagelassen.) Ich bekam noch eine Art Auftragsbestätigung und ein (siebensprachiges!) Heft mit Sicherheitshinweisen. Jetzt bin ich voll im Bilde, und mit unserem Gas ist auch alles in Ordnung.
"Everything o.k.," versicherte mir der Gasmann sehr sympathisch, wobei er eine Reihe grauer Zähne entblößte.
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