von Thomas
Tsukuba, die Stadt in der mein Institut, das AIST liegt, ist größtenteils eine Schöpfung der letzten 30 oder 40 Jahre. Das ursprüngliche Tsukuba war wohl ein recht kleines Nest am Fuße des gleichnamigen Berges. Ziel des Stadtausbaus war eine Entlastung von Tokyo auf dem Gebiet Wissenschaft und Forschung zu erreichen. SO wurden hier zahlreiche Institute angesiedelt, unter anderem z.B. auch die japanische Raumfahrtbehörde JAXA. Einen Aufschwung gab es dann nochmal, als Mitte der 80er Jahre ein Teil der Expo hier stattfand. Heute ist die 'Science City Tsukuba' recht gut entwickelt, die Stadt hat unter anderem etwa 200000 Einwohner und eine Uni, mit einem recht guten Ruf im Lande.
Leider merkt man der Stadt an vielen Stellen noch an, dass sie künstlich aus dem Boden gestampft wurde, zu gradlinig ist alles, zu wenig gewachsen. Die Ausfallstraßen wirken wie Kopien ihrer amerikanischen Geschwister mit ihren Restaurants und Shopping-Centren. Vor allem fehlt Tsukuba aber noch ein ansprechendes Stadtzentrum und ein Bahnhof! Dieser soll jedoch diesen Herbst fertig werden und dann kann man mit dem 'Tsukuba Express" innerhalb von 45 Minuten nach Tokyo fahren, was Tsukuba sicher einen weiteren Aufschwung geben wird, werden doch nun die Leute nicht mehr mit der etwas trägen Joban-Line nach Tokyo tukkern oder die Busse benutzen.
Der Bau des Bahnhofs und die Erwartung neuer Menschenstroeme werfen jedenfalls ihre Schatten schon vor raus: Neue Parkhäuser entstehen, der Busbahnhof wird modernisiert und man kann schon erahnen, wo einmal der zukünftige Express-Bahnhof stehen wird. Der letzte Streich war die Neueröffnung des "Q't" Kaufhauses während wir auf Urlaubsreise waren.
Heute hatten wir dann endlich mal Zeit, uns das neue Shopping-Areal anzusehen. Und wir müssen sagen, es ist recht schön geworden. Kein hässlicher Klotz, sondern ein mit vielen Innenhoefen aufgelockertes Gebäude, dass viele kleine, aber nette Geschäfte enthält, meist Klamottenlaeden, aber auch vieles andere (unter anderem auch der Laden auf dem Foto rechts, aber das ist mehr ein Insider...). Besonders ein Laden mit recht modernen Einrichtungssachen und Kleidung hatte es uns angetan. Wir hatten eine Filiale dieser Kette in Osaka gesehen und wollten schon in Tokyo auf die Suche gehen, was jetzt nicht mehr nötig ist.
Nein, Tsukuba macht sich, auch wenn es für viele Leute aus Tokyo immer ein bedeutungsloses Nest bleiben wird, für uns ist eine Kleinstadt, die alles bietet, was man erstmal so braucht, Tokyo nicht ersetzten kann, aber es einem auch nicht zu schwer macht, dass man dort nicht wohnt.
Ach ja, ganz wichtig: Die japanische Starbucks-Filiale Nr. 602 findet sich jetzt im neuen Tsukuba-Kaufhaus. Wir haben natürlich gleich mal vorbei geschaut :)
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