Japan im Baumarkt
von Gunda
Viel hat sich gar nicht geändert. ;-) Vor ein paar Monaten gingen wir noch zu Joyful Honda, jetzt ist Knauber genauso weit weg. Und die hatten heute Familentag mit dem Thema "Japan". Das wollten wir natürlich fachmännisch begutachten.
Dort konnte man lernen, mit Stäbchen zu essen, Kanjis mit Edding oder normalen Pinseln (Meine Kalligraphie-Lehrerin wäre in Ohnmacht gefallen!) "abzumalen", konnte sich im Kimono ohne Obi fotografieren lassen, der vorne wie ein Bademantel verkrampft zusammengehalten werden sollte. Man konnte deutsche ältere Herren fachmännisch auf Getas rumstaken sehen, fand ein Torii aufgebaut und konnte eine komplett deutsche Trommelgruppe (Wadokyo) eher, sagen wir mal, modern interpretiert, "japanisch" (Taiko) trommeln sehen.
Besonders beeindruckt war ich von der Nähe der kostümierten Deutschen zum Stand mit den Karnevalsverkleidungen, der "japanischen" Märchenvorführung mit ausschließlich chinesischen Namen, die auch noch irgendwie "eingedeutscht" klangen, und dem "japanischen Imbiß" der eine Reihe chinesischer Gerichte bot.
Sage und schreibe DREI Asiaten habe ich unter den Veranstaltenden gesichtet. Vielleicht waren es sogar Japaner...
Vielleicht zum Glück war das also keine heimwehauslösende Veranstaltung. Nur ein Beweis, daß es die Deutschen mit dem Asia-Mischmasch auch nicht so genau nehmen, wie die Japaner mit allen westlichen Kulturen. (Aber über eine deutsch-amerikanische Mischveranstaltung als "Deutscher Tag" würde sich ein Deutscher natürlich aufregen...)
(Fotos und Videos kommen noch.)
Tja, wie ihr bereits sagtet, der normale Deutsche unterscheidet da nicht. "Chinesen? Japaner? Ist doch alles das gleiche!", ah ja. Pauschalisierung erleichtert eben so vieles...
Kommentiert von: Hamu | 24. Januar 07 um 21:16
Klar. Machen die Japaner ja auch gerne. Für die meisten sind westliche Ausländer eben alles Amerikaner...
Kommentiert von: Gunda | 30. Januar 07 um 11:46