Badekultur international
von Gunda
Wir haben das Baden in Japan immer sehr genossen und beneiden die Japaner auch immernoch um Onsen & Co. Aber schließlich gibt es ja auch europäische Bade- und Entspannungskultur, und die wollten wir dann nach langer Zeit mal wieder genießen, um den Umzugsstreß von uns abfallen zu lassen. Also sind wir im Copa Ca Backum in Herten (bei Thomas' Eltern) in die Saunalandschaft gegangen.
In Japan ist das öffentliche Bad sozusagen die Erweiterung des Zuhauses. (Im ländlichen Bereich sieht man auch schonmal jemanden in Yukata oder Schlafanzug abends vor dem Schlafengehen zum Bad pilgern.) Dort wird intensive Körperpflege schon fast rituell betrieben. Und wer sich nicht mindestens mit einem Peelingschwamm und ordentlich viel Seife vor dem Baden abgeschrubbt hat, gilt als dreckig. Aber auch Rasieren, Nagelpflege und Zähneputzen gehören für viele zum Programm. Wenn Ausländer das Bad betreten, lösen sie sofort Angst aus, daß das Badewasser verschmutzt werden könnte, weil sie sich nicht genug waschen. Gerade bei den Frauen scheint das der Fall zu sein. Ich bin oft genau beobachtet worden, wie sehr ich mich wasche und habe dann auch genau das getan, was die Japanerinnen gemacht haben. Auch, um zu beweisen, daß auch Ausländer die Regeln kennen.
Umso geschockter waren wir natürlich über die Regeln in der deutschen Sauna: Keine Körperpflege außer das Waschen mit Seife war erlaubt. Noch nichtmal Schwämme. Das sei unhygienisch. Sowas solle man doch lieber zu Hause benutzen. Auch Zähneputzen und Fußpflege war verboten (was ich widerum nachvollziehen konnte).
Da haben die Japaner wohl Recht: Ausländer sind dreckig. ;-)
hört sichs ehr entspannend an. würd mir jetzt glaub ich auch ganz gut tun.
Kommentiert von: Flüge | 20. Februar 10 um 12:20