von Thomas
Nun hocken wir also wieder im Sakura-kan, dem Gaestehaus des AIST in Tsukuba, genauso, wie vor nun fast 24 Monaten, als wir nach Japan gekommen sind. Wir haben sogar quasi das gleiche Zimmer, nur genau eine Etage hoeher. Und unsere schoene Wohnung, ist nun fast ganz leer, nur noch der Kuehlschrank, die Waschmaschine und ein paar Regale sowie unser Esstisch, den Gunda so gerne mitgenomen haette, stehen noch drin und werden, wenn alles gut geht, morgen von einem Recycle-Shop abgeholt. Das war's dann also, sayonara Arakawaoki, willkommen in Bonn. Vor ein paar Minuten habe ich den Mietsvertrag fuer unsere provisorische Unterkunft im Oktober unterschrieben an den Vermieter gefaxt. Am Sonntag werden wir dort dann einziehen.
Der gestrige Sonntag war nochmal eine ziemliche Achterbahnfahrt. Erst sind wir ja nach Tokyo gefahren, haben uns als kleines Abschlussabenteuer nochmal in Shibuya die Haare schneiden lassen, sind voher noc in ene kleines Matsuri geraten, ich hab noch einige Bilder gemacht, waehrend Gunda in Asakusa noch letzte Geschenke gekauft hat. Dann gings nach Akihabara, zum letzten mal zu Yodobashi Camera. Einen schicken Reiskocher und ein paar Trafos fuer die Geraete, die wir aus Japan mitnehmen, haben wir uns noch gekauft. Vielleicht ist das mit dem Reiskocher eine bloede Idee, aber wir haben uns so an die Dinger gewoehnt, dass wir das ganz unbeding noch machen wollten.
Dann war unser letzer Tag in Tokyo auch schon zu Ende und ab ging es, nach Hause. Da stand dann bald Mari vor der Tuer, die usn ganz viele Sachen noch abgenommen hat. Unsern Fernseher, die Topfpflanzen (meinen Weihnachtsstern und Gundas Alohe Pflanze), unsere restlichen Lebensmittelvorraete (darunter noch vieles aus Deutschland, was wir einfach nicht mehr haben verbrauchen konnten...), das Waffeleisen von Roland und Petra incl. Rezept von meiner Mutter und noch ganz viel sonstigen Kleinkram sowie unseren kaum benutzten Gaeste-Futton.
Und dann ging es weiter mit der Packerei. Kiste um Kiste wurde gefuellt, immer die Sorge im Nacken, dass es doch mehr als 5 m^3 werden, und wir das uebrzaehlige Volumen selber zahlen muessen... Als dann die Sonne schon wieder aufging, hat sich Gunda doch noch etwas hingelegt. Aber auch wenn es knapp wurde, um 9 waren wir dann doch mit der letzten Kiste fertig :)
Kurz danach stand dann der Freund vom Mai-Ling, unserer taiwanesischen Bekannten aus dem letzten Sprachkurs auf der Matte. Die beiden mussten sich eine neue Wohnugn suchen und brauchten noch ein bischen Einrichtungzeugs. Da gingen dann ein paar Regale, der Wasserkocher, ein kleiner Tisch, die Couch, ein Teppich und unser Futton dahin...
Wir waren dann gerade mit dem Runtertragen der Sachen fertig, da kamen der Trupp von Yamato-Transport und natuerlich auch der unverzichtbare Matsuura-san. Drei Mann stuerzten sich auf unser Kisten, eine vierter (wie sich spaeter herausstellte war das der lokale Yamato-Chef persoenlich...) auf den Tanzu, der wirklich hoechst professionel verpackt wurde. Allerdings gabs dann auch gleich einen grossen Schreck: 62 Kilo statt 50 Kilo Luftfracht. Was tun? Eine Kiste als Seekiste umdecklarieren. Bracht aber auch nur 10 Kilo. Aber zum Glueck wurden dann mehrere Augen zugedrueckt und wir sind ohne Zuzahlung zur Luftfracht davon gekommen (das ist richtig teuer, 50 Kilo 100000 Yen!).
Bei der Seefracht sahs dagegen uebel auf. Obwohl alle meine eigenen Messungen und Rechnungen immer bei Werten klar unter den erlaubten 5 m^3 landeten, wurde uns klar gemacht, dass wir mit 6.5 m^3 rechnen muessten und daher gut 80000 Yen aus eigener Tasche draufzahlen muessten... Das waere natuerlich uebel gewesen und da dieses Volumen fuer mich nicht recht nachvollziehbar war, und es auch keine weitere Erklaerung dazu gab, war ich schon etwas angenervt und auch etwas enttaeuscht von meinem Lieblingsserviceland. Aber, was soll ich sagen, umsonst aufgeregt, vorhin rief mich Matsuura-san an und teilte mir feudig mit, die Yamato-Leute haben nochmal genau nachgerechnet und wir bleiben unter 5 m^3 :) Mal wieder Glueck gehabt...
Nachdem dann die Jungs von Yamato mit unseren Sachen wegwaren, sind wir dann erstmal mit Matsuura-san zum AIST gefahren, um unser Gepaeck schonmal ins Gaestehaus zu bringen. Dann gings schnell zum Mittagessen und dann wieder zurueck in die Wohnung, um schonmal aufzuraeumen, denn gleich morgenfrueh kommt der Makler, um die Wohnung abzunehemen. Allerdings muss Gunda heute noch arbeiten und konnte nicht lange bleiben. Hatte aber noch eine super Idee, um viel Kleinkram, vor allem unzaehlige Kistchen und Plastikboxen loszuwerden: Die Nachbarn! Die direkten waren nicht da, also ein Eingang weiter, zu den naechsten. Die gute Frau ist immer etwas ueberdreht, und war entsprechend begeistert, von all den Sachen. Ein paar Rollos und unser Buegeleisen haben wir ihr auch noch gegeben und fuer die Kinder gabs noch Spielzeugautos :)
Und dann musste Gunda weg zur Arbeit und ich hab weiter Muell entsorgt und noch die Wohnung gesaugt und bin dann zum letzten mal von Arakawoki zum AIST geradelt, auf dem Ruecken noch einen Rucksack mit etwas Kleinkram. Und in ein paar Minuten gehts dann wieder zurueck, Gunda kommt direkt von der Arbeit und spaeter kommt dann auch noch Mari, und nimmt noch ein paar Dinge mit. Vielleicht gehen wir dann noch kurz Essen (ich hab jetzt schon Hunger...) und dann wieder ab zum Sakura-kan und endlich schlafen!
Aber die Nacht wird wieder relativ kurz. Gund will schon frueh wieder nach Arakawaoki, um noch einmal durch die Wohnung zu putzen und ich komm dann mit Matsuura-san nach, weil ja der makler kommt. Aber das war's dann immer nochnicht ganz. Am Nachmittag muessen wir wieder hin, weil dann die Leute vom Recycle-Shop kommen.
Aber dann, dann geben wir endgueltig den Schluessel ab und fast 23 Monate Arakawaoki liegen hinter uns. Es war eine wunderbare Zeit, in einer schoenen Wohnung, mit der wir ganz viel Gleuck und bei der Auswahl den richtigen Riecher hatten. Unser Zuhause, fuer eine lange Zeit, die mir aber oft so kurz, viel zu kurz, vorkommt...
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