Hakone
von Thomas
Wie man unseren letzten Eintraegen entnehmen konnte, waren wir von Freitag bis Sonntag in Hakone. Ziel war es ja eigentlich, sich Berghaenge ueber und ueber bedeckt mit roten Ahornblaettern anzusehen. Aber wie schon vor einem Jahr, war der Efolg in der Hinsicht eher durchwachsen. Irgendwie scheint Hakone nicht der beste Ort fuer rotes Laub zu sein... Oder es war wieder die falsche Zeit.
Wie sah es denn nun aus? Viele Baeume waren schon kahl oder die Blaetter waren eher braun als rot. Einzelne schoene Baeume mit gelben oder roten Blaettern oder einem bunten Gemisch an Farben gab es aber auch und ein paar gute Photos konnten wir durchaus machen. Aber eben nichts, was auch nur annaehernd an diese Werbebilder rankommt, auf denen alles rot ist, soweit das Auge reicht. Na ja, vielleicht wird das ja noch irgendwann mal was.
Ansonsten war es aber eine schoene Zeit. Wir hatten uns einen 'Hakone Free Pass' besorgt und sind mit dem 'Romance Car' der Odakyu Line dorthin gefahren (Na ja, der Zug war weniger romantisch, als bequem und schnell, aber egal). Der Pass hat den Vorteil, dass man mit ihm mit den meisten Verkehrsmitteln in Hakone dann kostenlos fahren kann, was schon eine erhebliche Ersparrniss ergibt (Man kann Zuege, Busse, Schiffe, Seilbahnen usw. auf den wichtigsten Strecken mit dem Ding benutzen).
In Hakone angekommen, sind wir erstmal mit dem Bus zu unserem Ryokan gefahren. Ein kleines, gemuetliches Gaestehaus, relativ zentral im Hakone-Gebiet gelegen. Hakone ist bekannt fuer seine vielen heissen Quellen und auch in unserem Ryokan gab es draussen ein Becken mit heissem Bergwasser. Erst war ich ja etwas im Zweifel, ob es ein gute Idee ist, nachts bei unter 10 Grad dort baden zu gehen, aber letztlich hat es sich gelohnt. Die Sache mit den heissen Quellen in Japan ist wirklich was feines. Einaml muessen wir auch mal in ein richtiges traditionelles Onsen gehen. Haben wir bisher leider noch nicht geschafft.
Bevor wir allerdings gebadet haben, wollten wir noch etwas die Gegend erkunden. Aber wir waren schon etwas "spaet" dran und so gab's nicht mehr viel zu sehen. Ist schon komisch, dass in solchen Touriziel ab 5 Uhr schlagartig alles dicht macht, kein Mensch mehr auf der Strasse ist und man Glueck haben muss, wenigstens noch ein offenes Lokal zu finden. Spaetestens um 8 Uhr ist dann aber endgueltig alles dicht, wie man uns gleich nach der Ankunft erklaerte.
Wir hatten dann noch ein kleines japanisches Lokal in der Naehe unseres Ryokans gefunden. War ein ziemlich skurilles Erlebnis. Der Koch und der Wirt hatten nicht viel zu tun (wir waren die einzigen Gaeste), und konnten sich intensiv um uns kuemmern... Als wir sagten, woher wir kamen, wurden wir erstmal zakig militaerisch gegruesst (ja, die alten Zeiten...) und bekamen eine deustche Fahne auf den Tisch gestellt. Dann gab's imme rmal kleinere Gespraechsversuche, wir bekammen noch ein paar Extras zu unserem Esse dazu (Nachtisch, etwas Obst, anderen Tee) und als wir gingen, bekamen wir noch ein paar Origami-Teile geschenkt und der Wirt wollte sich unbedingt mit uns fotographieren lassen... Netter Abend :)
Am anderen Tag gings dann frueh los. Zum Ashi-See. Mit unserem Free-Pass konnten wir auch quer ueber den See fahren, allerdings nur mit den kitschigsten Booten, die ich jeh gesehen habe: Aufgemacht wie alte Piratenschiffe, mit Plastik-Piaraten auf dem Deck udn falschen Segeln, in knalligen Farben angestrichen und mit goldenen Verzierungen versehen. Puh, das Auge tut einem da weh. EIn Schande, wenn man bedenkt, wie schoen die Landschaft drumherum ist... Aber was soll man machen, man will ja was erleben. Vom Schiff aus hatte man einen guten Blick ueber die Berge im Hakone-Gebiet und als Hoehepunkt tauchte dann irgendwann der Fujisan auf. Leider kamen bald Wolken auf und bis zum Abend war von Japans groesstem und beruehmtesten Berg nichts mehr zu sehen.
Das Schiff fuhr vonTogendai nach Hakone-machi. Beides kleine Nester, nur aus Hotels, Gaestehaeusern, Lokalen udn ANdenkenlaeden bestehend. Aber was erwartet man auch sonst? In Hakone-machi haben wir dann erfahren, dass der Tourismus in Hakone auf einen Deutschen zurueckgeht. Paul Schmidt heisst der Gute und in Hakone-machi hat man ihm ein Denkmal gebaut. Vor ueber hundert Jahren kam er als Geschaeftsman nach Japan, verlor sein Herz an Hakone und began es touristisch zu erschliessen. Wer haette das gedacht...
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