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28. November 04

Ausflug

von Gunda

Sonne, ca. 14°C.

Eigentlich wollten wir nun endlich nach Nikko fahren, um das rote Laub des japanischen Ahorns zu bewundern. Also sind wir schon um 5 h aufgestanden. (Wir sind ja doch noch lernfähig…) Nur noch schnell zum Bankautomaten, um den Tag finanzieren zu können und dann los. Tja, da hatten wir wohl übersehen, daß alle Bankautomaten (auch der im 24-Stunden-Supermarkt) erst aufmachen, wenn die Bank auch aufmacht, also um 9 h. Nachdem wir ungläubig alle Automaten um den Bahnhof herum ausgetestet hatten, sind wir frustriert nach Hause gegangen, um uns bis 9 h ein Ausflugsziel in unserer Nähe zu suchen. So sind wir dann, später als geplant, aber immernoch früh genug, zu den Fukuroda-Wasserfällen aufgebrochen, zu denen Japans größter Wasserfall gehört.

An unzähligen Buden mit gegrillten Schleimbällen und kleinen Fischen, sowie Souvenirs entlang und durch einen langen Tunnel hindurch sind wir dann am Wasserfall angekommen, der den Brasilien-verwöhnten Thomas nicht so sehr beeindruckt hat, aber trotzdem sehr schön war (s. Fotos). Zum Glück waren auch nicht so viele Leute unterwegs. In Nikko wäre es bestimmt voller gewesen.

Auch hier war das Laub rot. Wir sind über eine lange Hängebrücke zum Rundweg gelangt, der uns über den Gipfel eines Berges und eine kleine Schrein-Anlage wieder zurück zum Bahnhof führen sollte. Der Aufstieg bestand aus schier endlosen Treppen, deren Stufen kaputt, steil und schief waren; das Geländer war an manchen Stellen Attrappe, an anderen gar nicht mehr vorhanden. Leider war ich ziemlich kurzatmig, weil mich Thomas’ Erkältung jetzt auch erwischt hatte. Das Ganze war bis zum Gipfel eine Tortour. Allerdings entschädigen mich die Fotos, die ich unterwegs gemacht habe, immernoch dafür.

Frustrierend war für mich nur, daß wir ab und zu mal von absolut fitten alten Leuten überholt wurden, die keine Anzeichen von Ermüdung zeigten und uns zu allem Überfluß auch noch freundlich grüßten. („Ganbatte kudasai!“)

Unterwegs klingelte dann plötzlich Thomas’ Handy. Seine Tante wollte uns alles Gute für die Adventszeit wünschen. Das war schon etwas schwer zusammen zu bekommen: Sonne auf dem Berg, herbstliche Blätter in Japan und dann Adventsgrüße aus Deutschland. – Wir haben noch eine ganze Weile über die komische Situation gelacht.

Der Schrein war ziemlich neu und doch eher sehr klein, was ich ein bischen schade fand. Dafür war der Weg nach unten ganz in Ordnung und hatte nur wenig Treppen. Buchstäblich in letzter Minute sind wir unten angekommen; auf den letzten Metern war es doch schon ziemlich dunkel…

Auf dem Rückweg hat mich in der Bahn dann die Erkältung so richtig gepackt, und ich hing mit Schüttelfrost und Fieber rum. Um diesem Erkältungskreislauf endlich ein Ende zu bereiten (Ich war hier nur die ersten paar Tage ohne Erkältungssymptome.), habe ich dann gleich auf dem Rückweg ein Medikament dagegen besorgt. Trotzdem war der Tag sehr schön und erfüllt.

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